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Der Drachen

Die Eroberung des Himmels

Der Herbstwind weckt Kindheitserinnerungen an bunte Drachen, die lustig durch die Luft tanzen. Dabei ist die Geschichte des Spielzeugs eher ernst: Es gab sogar Tote

Kaum etwas ist herbstlicher als Drachensteigenlassen, doch Drachen stiegen in der Geschichte zu jeden Zeitpunkt | © istockphoto.com/AleksandarNakic

 

von Katharina Behmer

Die Kuh ist tot. Und schuld ist die Forschung, da ist sich Bauer Götze ganz sicher. Er hat im Magen des Tieres ein Stück Draht entdeckt. Etwa zehn Zentimeter lang. Tödlich.

Ist das nicht Klavierdraht, wie ihn die Meteorologen vom Observatorium Lindenberg drüben im brandenburgischen Tauche verwenden?

Mit dieser Frage sieht sich der Leiter der Forschungseinrichtung Richard Aßmann im Herbst 1910 konfrontiert. Und mit einer Schadensersatzforderung für das Vieh.

Messungen mithilfe von Drachen

Ja, tatsächlich führte die Einrichtung Messungen mithilfe von Drachen durch. Und, ja, diese wurden an Klavierdraht steigen gelassen. Manchmal würden diese Drähte auch gekappt, aber tote Kühe? Absurd!

Erst als der Gutsbesitzer Prasse ein Stück Draht auf Aßmanns Schreibtisch legte, wurde klar: Der Draht war vom Drachen. Denn Prasse brachte auch ein Gutachten vom Veterinär.

200 Mark zahlte die Züricher Versicherung. 20 Mark musste Aßmann selbst drauflegen. Elf weitere Kühe starben, bis schließlich auch die Versicherung nicht mehr zahlte.

Es waren nicht die ersten Todesopfer in der langen Geschichte der Drachensteigerei …

Sie wollen wissen, wie der Artikel weitergeht? Lesen Sie die ganze Geschichte in der aktuellen Ausgabe: „Im Wilden Osten. Die Kosaken“

Zuletzt geändert: 31.10.18