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Ausstellung in Braunschweig

Wer die Sachsen wirklich waren

Neun Menschen, neun Schicksale zeichnen im Braunschweigischen Landesmuseum ein neues Bild der Bevölkerung, die im 1. Jahrtausend zwischen Harz und Nordsee lebte (Ausstellung bis 2. Februar 2020).

Auch das junge Publikum kommt auf seine Kosten: Im Kindermuseum der Landesausstellung gibt es die Möglichkeit, mit den „Saxones“ auf Tuchfühlung zu gehen, an vielen Hands-on-Stationen sogar im wahrsten Sinne des Wortes. © A. Pröhle, BLM

 

Die Sachsen als urgermanischer Volksstamm sind eine Erfindung des 19. Jahrhunderts. Sie sollten den historischen Touch liefern, als Deutschland damals, reichlich verspätet, zu einer Nation wurde. Tatsache ist: In der Antike und im frühen Mittelalter gab es zwar Menschen, die „Sachsen“ genannt wurden, aber es gab keine einheitliche sächsische Identität.

„Sachsen waren eigentlich immer die, die man dafür hielt“, lautet eine der Kernaussagen der Niedersächsischen Landesausstellung „Saxones. Das erste Jahrtausend in Niedersachsen“. Jetzt kommt die Schau, ein Gemeinschaftswerk des Braunschweigischen und des Hannoverschen Landesmuseums, nach Braunschweig. Bis zum 2. Februar 2020 sind am Burgplatz bedeutende archäologische Funde aus deutschen und internationalen Sammlungen ausgestellt. Sie zeigen anhand von Einzelpersonen, wie man zu neun verschiedenen Zeitpunkten im ersten Jahrtausend zwischen Harz und Nordsee lebte. Darunter sind ein germanischer Anführer aus dem 2. Jahrhundert, eine Kinderbraut aus dem 6. und eine Gandersheimer Äbtissin aus dem 9. Jahrhundert.

Die „Sachsen“ auch ein Thema bei G/GESCHICHTE

„Sachsen“ waren es bekanntlich auch, die um die Mitte des ersten Jahrtausends zusammen mit Angeln und Jüten nach Britannien gingen, um dort an der Seite der keltisch-römischen Bevölkerung gegen die Iren und die schottischen Pikten zu kämpfen. Was aus ihnen wurde, das können Sie im Oktober-Heft von G/GESCHICHTE nachlesen.

Halsschmuck aus Gold und Halbedelsteinen (Goldkette von Isenbüttel), Isenbüttel, Ldkr. Gifhorn, 7. Jh. | © Landesmuseum Hannover

Auch der „Tacitus-Codex“ ist Teil der Ausstellung. Der Codex ist die älteste erhaltene Abschrift eines Teiles der Annalen des römischen Geschichtsschreibers Publius Cornelius Tacitus. | © A. Pröhle, Braunschweigisches Landesmuseum

„Turmschädel“ (deformierter Schädel), Schöningen, Ldkr. Helmstedt, 5./6. Jh. | © Braunschweigisches Landesmuseum

Vergoldete Fibeln aus dem Grab einer Frau (Goldkette von Isenbüttel), Anderlingen, Ldkr. Rotenburg/Wümme, 5. Jh. | © Landesmuseum Hannover

Schatzfund aus Beelen, bestehend aus einer Merkurstatuette, Orakelstäbchen und Bronzezylinder, Schatzfund von Beelen, 5. Jh. | © LWL-Archäologie für Westfalen/S. Brentführer

 

„Saxones. Das erste Jahrtausend in Niedersachsen“

Braunschweigisches Landesmuseum
Burgplatz 1, 38100 Braunschweig
22. September 2019 bis 2. Februar 2020
Eintritt € 10, ermäßigt € 8
www.3landesmuseen.de/Saxones

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