Als König John Balliol keine Lust mehr hat zu regieren, wählen die schottischen Bischöfe Robert Bruce zum Anführer. Der muss sein Reich aber erst erobern – auch von den eigenen Landsleuten.
von Mareike Pohl
Die Szene, die sich den Schaulustigen 1998 bei Melrose Abbey bietet, könnte nicht schottischer sein. Dudelsackklänge und Nieselregen erfüllen die Luft, eine Schulklasse singt Volkslieder. In einer feierlichen Zeremonie wird das Herz des Robert Bruce, das zwei Jahre zuvor bei Sanierungsarbeiten gefunden wurde, erneut bestattet. Den Gedenkstein ziert eine Zeile aus dem Epos „The Brus“ von John Barbour von 1378: „Ein nobles Herz findet keine Ruhe ohne Freiheit.“
Der Weg des Robert Bruce zum Nationalhelden war holprig
Dabei war der Weg des Robert Bruce zum Nationalhelden eher holprig und nicht immer nobel. Nachdem Eduard I. von England die Rebellion des William Wallace zerschlagen hatte, unterwarf sich Robert wie viele Adlige dem englischen König. Schottland drohte englische Provinz zu werden. Es gab aber eine Gruppe, die das auf keinen Fall zulassen wollte: die schottischen Bischöfe.
Solange es ein unabhängiges schottisches Königreich gab, blieben auch sie unabhängig und direkt dem Papst unterstellt. Theoretisch gab es auch noch einen schottischen König. John Balliol lebte im Exil in Frankreich und hatte keine Lust, sein krisengeschütteltes Land gegen die Engländer zu verteidigen. Das war eine verzwickte Situation: Einen legitimen König durfte man doch nicht einfach so absetzen?
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Zuletzt geändert: 21.6.2018