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Archiv-Thema im Forum: Das Römische Reich
der zweite punische Krieg
Eine blutige Spur durch Italien:
100.000 Legionäre verloren in diesen Krieg ihr Leben.
Allein in der Schlacht bei Cannae starb eine ganze Generation Römer. An die 60.000! In keiner Schlacht vorher und nachher starben soviel Männer an einem Tag (ob das wirklich stimmt?). Da sieht die berühmte Varus Schlacht bei Kalkriese doch richtig klein aus.
eine Mitschrift der Dokumentation auf N24 (für die Richtigkeit kann ich da her nicht garantieren) heute Abend über den Kampf um Rom und der Italien Feldzug von
Hannibal;
ein taktischer Meister, genial in seiner psychologischen Kriegsführung (da fällt mir doch der Rommel ein), allein die Anwesenheit der Elefanten (Sie wurden am Tag vor der Schlacht zum 'wild' machen mit Feigen, macht einen fiesen Hautausschlag und Alkohol gefüttert) auf dem Schlachtfeld konnte schon Panik auslösen. Später riet er einmal während einer Seeschlacht Vasen mit Giftschlangen auf die Römer schleudern. Oder er lies die Gegner einen kalten Fluss überqueren, um die Glieder taub zu machen, danach schnell ein Angriff aus dem Hinterhalt und schon war das Gefecht erfolgreich. Geschildert wurde wie Hannibal ein 20.000 starkes Heer in einen kleinen Wald versteckte, eine Armee der Römer vorbeizog und Seine unbemerkt blieben und genau im richtigen Moment zu schlugen. Das Gelände wurde perfekt ausgewählt, eine Falle gestellt, ein Köder ausgesandt und die römischen Feldherrn (Nachteil in der Anfangszeit: Sie hatten nur ein Mandat für ein Jahr, viele überlebten keine 3 Monate) fielen darauf rein. Verstand die optimale Nutzung der Waffengattungen und das Zusammenspiel aus zu nutzen.
Kriegskunst;
Karthago: viele leichte Truppen, Plänkler mit Steinschleuder, schnelle iberische Reiterei (schnitten bei der Verfolgung von Fuß Truppen deren Beuge Sehnen im Knie durch), aber auch standhafte keltische Truppen (hatten die größten Verluste, meist im ersten Treffen oder als Köder eingesetzt), schwere afrikanische Infanterie an den Flanken, schwere Kavallerie in Reserve und als umfassende Waffe einsetzbar.
Hannibal hatte die bessere Aufklärung.
Rom;
versuchte allein durch seine schwer zu bezwingende Infanterie den Gegner mit der Masse zu erdrücken.
Wechselnde Führung.
Mit nur 20.000 Mann zu Fuß und 4000 Reitern, ein paar Elefanten kam Hannibal über die Alpen und verbreitete Angst und Schrecken in Italien. Nach 3 verheerenden Niederlagen, in der Regel besiegte dieser geniale Feldherr die Gegner in Unterzahl von 1:3, brach Panik in Rom aus. Schreiende Frauen fielen tot um. Dem Senat wurde von einem Unterhändler ein Sack gesammelter Ringe von ihren gefallenen Soldaten vor ihren Füßen ausgeschüttet. Doch die Republik ließ sich auf nichts ein (da fällt mir das Schicksal von N1 in Moskau ein).
Rom schlug an einer zweiten Front zu, besetzte Spanien und schnitt ihm den Nachschub ab.
Sein Bruder Hasdrubal kam mit Verstärkungen nicht durch und wurde getötet.
So langsam war die Niederlage in Sicht.
Erst Scipio Africanus konnte Hannibal das Wasser reichen.
Auch taktisch schauten die Römer genau hin, führten jahrelang Guerilla Krieg und schlugen Hannibal vernichtend nach 16 Jahre Krieg bei Zama.
Sie boten nur Veteranen aus dem ganzen Imperium auf. Außerdem konnte eine erhebliche Anzahl der verbündeten Kavallerie Einheiten Hannibal bestochen werden, sie brachten den Sieg für Rom. Die erste und letzte Niederlage Hannibal.
Rom konnte nie eingenommen werden, da eine so kleine Streitmacht keine Stadt mit 450.000 Einwohnern ernsthaft gefährden konnte. Seine Hoffnung die Erhebung aller umliegenden Städte und Völker führen zu können, scheiterte. Damit war auch sein Schicksal besiegelt: Jahre später wurde seine Villa in der Türkei umstellt. Mit den Worten: nun soll Rom seine verdiente Ruhe vor mir bekommen, nahm er Gift, um einer Demütigung und Vorführung seiner Person im Triumph Zug zu vor zu kommen.
Hannibal wollte die Niederlage Roms um jeden Preis, doch gerade der zweite punische Krieg entschied die Macht um das Mittelmeer für die nächsten 500 Jahre endgültig. Spanien, Afrika und Griechenland fielen Rom in den Schoß, eigentlich ist Hannibal mit seinen Zielen kläglich gescheitert, doch mit wehenden Fahnen. Lieber 10 Jahre ein Löwe, als 60 Jahre ein Schaf.
Im dritten punischen Krieg nahm Rom Rache für seine Schande und pflügte Karthago nach drei Jahren Belagerung mit 400.000 Toten in die Erde unter.
So viel zur Apokalypse im Altertum, vergleichbar mit dem Dreißigjährigen und den Weltkriegen.
in Andacht
Eingetragen von lorginn am 06.04.2008 um 01:46 Uhr
Servus!
Erst einmal Respekt für Deine Mitschrift. Ich hab mich beim Anschauen dieser Doku (ide ich schon zum mindestens zweiten Mal gesehen habe) eher von der überragenden Kameraführung und den Animationen beeindrucken lassen...:)
Hannibal kam zwar mit vergleichsweise wenigen Soldaten über die Alpen, aber schon in Oberitalien kamen keltische Truppen hinzu (die Römer hatten denen grad erst eins auf die Mütze gegeben und so die - neben den Etruskern - ältesten Feinde besiegt glaubten sie jedenfalls). Später kamen die Samniten dazu, so dass Hannibal eigentlich ständig über mehr Hilfstruppen als eigene Leute verfügen konnte. Auf die musste er im Lauf des Krieges auch immer Rücksicht nehmen, so dass dies eine der Schwächen seiner Taktik wurde. Beispiel Capua, wo er sein Hauptquartier aufschlagen wollte. Die Samniten wollten Capua aber auch (wieder) haben. Klassischer Interessenkonflikt.
Dass die Römer Veteranen 'aus dem ganzen Imperium' aufboten, klingt erst mal gut, aber das 'Imperium' umfasst damals eigentlich 'nur' Italien und Sizilien. Hintergrund war die Tatsache, dass ausser Veteranen (die im Normalfall so alt noch gar nicht waren) nach den ganzen Niederlagen keine anderen Soldaten mehr zur VerfÃ
Eingetragen von 913Chris am 06.04.2008 um 12:15 Uhr
für Deinen Beitrag Christian,
sehr überzeugend und detailliert dargestellt.
Mir fällt da spontan der Spruch ein: Zuckerbrot und Peitsche als Leitfaden der Politik Roms.
Unser hochverehrter Herr Dr. Franz Metzger Chefredakteur des G-Magazin,
schreibt im Editorial der Ausgabe diesen Jahres Januar zu dem Thema: Erbfeindschaft warum? folgendes:
Karthago die unheimliche Rivalin!
Wieso dieser Hass Roms auf die punische Metropole?
Allein der vernichtende Feldzug Hannibal über die Alpen und der Schock Roms konnte es nicht gewesen sein. Denn die Tiber Republik hat den zweiten punischen Krieg systematisch vorbereitet.
Warum hat Rom, also Volk und Senat den Endsieg nach dem ersten harmlosen Konflikt vor?
Aus Angst? Vor was eigentlich?
Karthago hatte keine expansive Politik betrieben, keine Vernichtung Roms vorgehabt. Nur die Wirtschaftskraft, Kontrolle des Welthandels und der Profit als Grund?
Die kulturellen, ethnischen Unterschiede zu den Afrikanern?
Der altrömische Bauernkrieger auf Vernichtung aus?
Karthago dieser Fremdkörper musste entfernt werden.
Wie ist eure Meinung dazu?
Welche Kombination aus Gründen sind die überzeugendsten?
freue mich auf viele Meinungen
Grüßle lorginn
Eingetragen von lorginn am 06.04.2008 um 21:56 Uhr
[quote=lorginn;2625]Eine blutige Spur durch Italien:
2 Dinge fallen mir da ein:
-Meister der psychologischen Kriegsführung: Da gab es viele nicht nur Rommel und Hannibal. Der byzantinische Kaiser Heraklaios zum Beispiel. Ich glaube ein wirklich sehr guter Feldherr braucht dieses Geschick sogar.
-Das mit den Schlangen war nicht gegen Rom. Es war nachdem Hannibal nach Osten zu den hellenistischen Staaten geflüchtet ist, ich glaube im Krieg zwischen Bithynien und Pergamon (das mit den Römern verbündet war) und nicht direkt im 2. Punischen Krieg.
Eingetragen von WDPG am 07.04.2008 um 13:19 Uhr
[quote=lorginn;2625]Eine blutige Spur durch Italien:
Was für mich außerdem sehr spannend ist an dem Thema: Man sieht ganz gut den Grund warum Rom in dieser Zeit die Militärmacht war die alle besiegen konnte. Sobald eine Truppe vernichtet war, stellte man eben die nächste auf. Solange Rom nicht fällt, gibt man auch nicht auf, selbst wenn die Verluste noch so hoch waren und die Schlachten die man verlor noch so verlustreich war, ans Aufgeben war nicht zu denken.
Hannibal und später auch andere wie Spartakus und später auch die Kimbern und Teutonen, zogen immer wieder durch das Reich, immer und immer wieder und gewannen auch immer wieder, solange bis ihre Kräfte einmal aufgebraucht waren und den Römern etwas einfiel um schlussendlich doch zu gewinnen. Wie zum Beispiel Herresreform (bei den Kimbern und Teutonen), Truppenverlegungen, Eroberung der Gebiete des Feinds (wie es Scipio machte) usw.
Als Rom schließlich unterging hatte man die Kraft immer wieder neue Truppen auf die Beine zu bringen plötzlich eingebüßt. Vielleicht, so mein Verdacht war auch die Staatsform schuld.
Eingetragen von WDPG am 07.04.2008 um 13:27 Uhr
perfekt! :)
Quelle: Geschichte Heft 1 von 2008 S. 42
(wahrscheinlich aber nur eine Legende)
aus dem Kopf gewusst?
ganz ehrlich bitte?
lG
Eingetragen von lorginn am 08.04.2008 um 00:18 Uhr
Aus dem Kopf hab ich es schon gewusst, aber nicht weil ich es schon immer wuste sondern hatte ursprünglich natürlich auch eine Quelle (Hannibal-Stratege und Staatsmann von Pedro Barcelo). Als ich dir das schrieb hab ich es schon gewusst, ich finde die Person Hannibal sehr interessant und die Geschichte der Hellenistischen Staaten sowiso. Deshalb merk ich mir sowas. Die Quelle hab ich erst jetzt rausgesucht.
Hannibal war ja nach dem 2. punischen Krieg kurzzeitig das Staatsoberhaupt von Karthago führte dort auch Reformen durch, auch gegen Koruption und machte sich bei einigen Unbeliebt. Sie wollten sich an ihm Rächen indem diese Personen ihn an Rom Auslieferten, daraufhin begann eine lange Flucht: Diese Führte ihn ins Seleukidenreich (das unter König Antiochos III gerade eine Blüte erlebte und ein mächtiger Gegner Roms war), nach Armenien und auch nach Bithynien.
Eingetragen von WDPG am 08.04.2008 um 12:42 Uhr
Servus!
Tscha, die Römer hatten auch - anders wie Hannibal - keinen Senat im Rücken, der immer nur auf die Profite schaute, sondern eben einen, der nicht ans Aufgeben dachte!
Vielleicht sollte sich der eine oder andere moderne Manager mal mit den punischen Kriegen beschäftigen?!? *wegduck*
VG
Christian
Eingetragen von 913Chris am 12.04.2008 um 14:47 Uhr
Hallo 913Chris,
Du hast da was verwechselt.
Es war kein Zitat von mir, sondern von WDPG.
Gruß
lorginn
Eingetragen von lorginn am 12.04.2008 um 16:17 Uhr
Nur ein Formatierungsfehler. Sorry.
VG
Christian
Eingetragen von 913Chris am 12.04.2008 um 19:18 Uhr
Das mit dem Senat der Hannibal sehr skeptisch gegenübersteht, das ist wahr. Man hat ein bisschen das Gefühl, als hätten die Erfolge Hannibals den Senat nicht wirklich begeistert. Andererseits kein Wunder, es hätte ja die Gefahr bestehen können, dass Hannibal eine Königreich aus Karthago machen hätte können, wenn er gewonnen hätte.
Einen weiteren Faktor den man auch noch berücksichtigen musste war die Armee. Karthago hatte im Gegensatz zu Rom eine Söldnerarmee.
Eingetragen von WDPG am 13.04.2008 um 10:13 Uhr
OK?
Karthago hatte also auch einen Senat:confused:
Muss ich wohl noch mal was nach lesen...
aber Ihr wisst es bestimmt schneller...
Wie war der karthagosche Senat zum römischen?
Unterschiede und Gemeinsamkeiten interessieren mich...
Handelte es sich um ähnliche Systeme...
also wie funktionierte das karthagosche Staatswesen genau?
beste Grüße an die beiden Experten
lorginn
Eingetragen von lorginn am 14.04.2008 um 23:00 Uhr
Servus!
Rom und Karthago hatten in der Tat recht ähnliche Verfassungen. Die Schwierigkeit für uns ist nur, dass wir über die Verfassung des karthagischen Senats nur über griechische und römische Autoren wissen und die die karthagischen Staatsämter beschreiben, indem sie römische oder griechische Begriffe verwenden, was im Zweifelsfall zu einer verfälschten Darstellung führt (vgl. die germanische Götterwelt, von der wir auch nur über römische Autoren wissen).
Karthago hatte zwei jährlich neu gewählte Sufeten, ähnlich wie die Konsuln Roms. Während aber die Konsuln auch für´s Krieg führen verantwortlich waren, gab´s dafür in arthago ein eigenes Amt unterhalb der Sufeten (die Karthager waren halt nicht so kriegerisch wie die Römer...:)).
Der Magistrat bestand aus mehreren Ämtern, am genauesten kennen wir das Amt des 'Rab' (Grosser), der wahrscheinlich für die Finanzen verantwotrlich war. (= Quaestor in Rom, der für´s Steuer einsammeln verantwortlich war und dem Praetor berichten musste).
Der eigentliche Senat bestand aus 30 Senatoren, weitere 100 Senatoren bildeten den obersten Gerichtshof (in Rom war der Senat für beides verantwortlich).
Dazu kam dann noch wie in Rom eine Volksversammlung der karthagischen Bürger, die den Senat wählte.
VG
Christian
Eingetragen von 913Chris am 15.04.2008 um 12:17 Uhr
Hallo Chris,
danke für Deinen schnellen und aufklärenden Beitrag:)
Auch für Dich konnte ich leider keine weitere positive Bewertung abgeben...muss erst wieder andere User mit ähnlichem Einsatz finden....:mad:
Zum Thema,
hast Du eine Idee warum, besser wieso beide Staaten ähnlich aufgebaut waren?
lG
lorginn
Eingetragen von lorginn am 15.04.2008 um 14:33 Uhr
Danke für den tollen Beitrag, ich wusste das Karthago auch einen Senat hatte und das mit den Sufeten wusste ich auch, Hannibal war nach dem 2. Punischen Krieg einmal ein Sufet. Aber genaueres war mir bisher nicht bekannt.
Eingetragen von WDPG am 15.04.2008 um 19:16 Uhr
Servus!
Danke erst mal für das Lob *rote Ohren krieg*
Nun, die Römer hatten ja ihr 'Königstrauma':D. Die Karthager dürften ihr System mehr aus kaufmännischem Interesse entwickelt haben. Auch die hatten ja Anfangs Könige. Wenn aber Kaufleute ihre Interessen wahren wollen, ist ein König eher im Weg. Also weg damit und die Sache selbst in die Hand genommen. Da aber ein Kaufmann dem anderen wohl selten über den Weg traut (die liebe Konkurrenz...), haben sie sich ein System gesucht, bei dem keienr allein herrscht, bei dem die Herrschenden das nur auf Zeit tun und das noch unter strenger Kontrolle, und bei dem alle Kaufleute entscheiden, wer denn nun grad mal an der Spitze des Unternehmens 'Staat' sitzt.
Übrigens: Auch bei den Römern waren es ja die Reichen, die den König zum Teufel schickten. Römer und Karthager hatten also nicht nur ähnliche Verfassungen, sie hatten sie auch aus ähnlichen Gründen...:)
VG
Christian
Eingetragen von 913Chris am 15.04.2008 um 22:57 Uhr
Interessanter Beitrag. 2 Fragen: Die Karthager stammten doch von den Phönikiern ab, wann wurden sie unabhängig. 2. Frage: Aus welchen gründen genau vertrieben die Römer ihre Könige?
Ich weiß zwar viel über die römische Geschichte, für die Frühzeit fehlen mir aber (noch) die Quellen. Hast du da vielleicht irgendwelche Empfehlungen. Freue mich auch eine Antwort.
Eingetragen von WDPG am 16.04.2008 um 21:33 Uhr
Servus!
Zu deiner ersten Frage: 573 v.Chr. eroberte Nebukadnezar von Babylon Tyros und arthago löste sich von der Mutterstadt.
509 v.Chr. schließt Karthago einen Vertrag mit Rom, da hatte die Stadt schon einen Senat. Irgendwann zwischen der Gründung der Stadt im 9.Jh. und 509v.Chr. müssen die den König verjagt haben. Noch Herodot berichtet, dass Gelon von Syrakus (geboren um 540 v. Chr.; gestorben 478 v. Chr.) mit einem König (H)Amilkar von Karthago gekämpft habe.
Deine zweite Frage kann ich einfacher beantworten, ohne groß zu googeln: Der Legende nach war der letzte König von Rom ein Tyrann. In der Realität war es wohl so, dass Tarquinius Superbus ein etruskischer 'Condottiere' war, der die Macht in Rom an sich gerissen hatte, wie schon seine Vorgänger auch. Es kam in den etruskischen Städten gar nicht so selten vor, dass der Adel einen König vertrieb. Genau das passierte auch in Rom: Es war nichts als ein lokaler Machtkampf zwischen König und Adel, der für den Adel siegreich ausging.
VG
Christian
Eingetragen von 913Chris am 16.04.2008 um 23:41 Uhr
Danke für die Antwort, sehr interessant.
Eingetragen von WDPG am 17.04.2008 um 22:21 Uhr
Senat und Königtum schließen sich doch nicht aus. Rom hatte schließlich auch schon zumindest der Überlieferung nach, aber wohl auch tatsächlich, schon während der Monarchie einen Senat.
Könnte es nicht eher so sein, dass die Macht des karthagischen Königs zunehmend beschnitten und er letztlich auf eher zeremonielle Aufgaben beschränkt wurde, sodass die eigentliche Macht beim Senat lag? So ähnlich lief es ja z. B. auch mit den Archonten in Athen.
Außerdem: Das mit dem Vertrag von 509 wird ja auch nicht so fix sein. Der wurde ja nach der Vertreibung des Königs geschlossen, und da nicht sicher ist, ob der wirklich schon 509 vertrieben wurde ...
Eingetragen von Scifi am 07.12.2008 um 14:27 Uhr
Wie schon 913Chris ausgeführt hat, war der Senat in erster Linie die Interessensvertretung der Kaufleute. Die hatten mehrheitlich, allen voran der alte Hanno, absolut keine Freude mit dem Krieg, der war teuer und nur schlecht fürs Geschäft. (So etwas wie eine Rüstungsindustrie, die profitiert hätte, gab es kaum.) Da die Römer das Meer kontrollierten, wurde der Handel massiv beeinträchtigt, und die Silberminen in Spanien lagen plötzlich im Kriegsgebiet.
Stimmt, die band nichts an Karthago außer ihrem eigenen Vorteil. Wenn ihnen jemand anderer ein besseres Angebot machte, waren sie weg.
Bei Zama war das Überlaufen Massinissas schlacht- und somit vermutlich auch kriegsentscheidend.
Eingetragen von Scifi am 07.12.2008 um 14:41 Uhr
Das beschönigst Du aber schon ein bisschen. Gleichberechtigt waren die Latiner nur bei der Truppenstellung, wo sie theoretisch genauso viele Truppen zu stellen hatten wie die Römer. Bei der Frage, ob überhaupt Krieg geführt werden sollte, hatten sie nichts mitzureden. Ihre Forderung, als Zeichen der Gleichberechtigung einen der beiden Konsuln stellen zu dürfen, wurde von den Römern mit Spott und Entrüstung abgewiesen und führte zum 2. Latinerkrieg.
Bei aller schönen Theorie waren sie bloß Vasallen.
Was die Römer mit 'gleichberechtigten Bündnispartnern' machten, die Forderungen nach Gleichberechtigung stellten, zeigte die Zerstörung von Fregellae.
Eingetragen von Scifi am 07.12.2008 um 14:51 Uhr
Die Elefanten spielten nur in der Schlacht von Zama eine Rolle, und da nicht unbedingt zum Vorteil der Karthager.
Die Alpen- und Apenninüberquerung hatte letztlich ohnehin nur einer überlebt.
Bist Du sicher, dass da nicht die numidische Reiterei gemeint war?
Eingetragen von Scifi am 07.12.2008 um 14:59 Uhr
Keine nachlesbare Quelle im Moment zur Hand.
Hast Du genauere Informationen?
In so einer Dokumentation wird öfters auch mal ungenau geschildert.
Würde das aber der iberischen Reiterei durch aus zu trauen.
Oder war dieses Verfahren eine numidische Spezialität?
lG
Eingetragen von lorginn am 07.12.2008 um 15:11 Uhr
Eine leichte, schnelle, wendige Kavallerie mit raschen Vorstößen und Rückzügen war eigentlich eine Eigenheit der Numidier.
Ich kann allerdings nicht ausschließen, dass die Iberer auch so etwas drauf hatten.
Dass die Numidier in der Dokumentation gar nicht erwähnt worden wären, wäre aber auch seltsam.
Eingetragen von Scifi am 07.12.2008 um 15:33 Uhr
Ja gut wenn Du Dir den Weg dieser Einheit von Afrika bis Italien vorstellst über die zugefrorenen Alpenpässe, ist es fraglich ob überhaupt noch eine schlagkräftige Einheit bestand von den Numidier?
Eingetragen von lorginn am 07.12.2008 um 15:42 Uhr
Nichts davon.
Grundsätzlich ist wohl einmal zu sagen, dass zwei Großmächte nur selten auf Dauer friedlich koexistieren, irgendwann kommt es zu Reibungen.
Die Beziehungen zwischen den Römern und den Karthagern waren jahrhundertelang gut. Auslöser des 1. Punischen Krieges war bekanntlich der Streit um Messana. Das Intervenieren der Römer dort war an sich schon fragwürdig, aber dann auch noch einem Raubgesindel wie diesen Mamertinern zu Hilfe zu kommen, war ja geradezu lächerlich.
Was der eigentliche Grund war, vermag ich auch nicht zu sagen, und auch in der Literatur habe ich bislang noch nichts Brauchbares gelesen. Ich kann da nur spekulieren: Vielleicht war es wirklich Expansionsdrang, der Wunsch, nach Sizilien auszugreifen. Vielleicht hatte Rom Angst, wenn ganz Sizilien karthagisch wird, dass die Karthager dann versuchen, ihren Einfluss nach Italien auszuweiten. Vielleicht versuchte sich Rom aber auch als Schutzmacht der Italiker zu profilieren, indem es die aus Italien sta
Eingetragen von Scifi am 07.12.2008 um 15:51 Uhr
Die wenigsten seiner Kämpfer waren das Alpenklima gewohnt. Aber es haben sogar einige Elefanten überlebt, erst bei der Überquerung der Apenninen sind dann alle bis auf einen eingegangen, weil sie die Nässe und Kälte nicht vertrugen.
Eingetragen von Scifi am 07.12.2008 um 15:53 Uhr
Sollte man nicht auch erwähnen, dass Hannibal ein goldiger Staatsmann war?
Er hat ja, was ich so weiß, insebsondere das Steuerrecht reformiert, wodurch die Einnahmen gewaltig gestiegen sind. Was ihnen ermöglichte sich aufzurappeln. War wohl ein Goldjunge =)
Eingetragen von Phigo am 23.04.2009 um 11:27 Uhr
Ist sicher erwähnenswert, er hat mit seinen Reformen die Wirtschaft sogar so stark gemacht, dass man die Zahlungen an Rom schon bevor es eigentlich nötig war leisten konnte, Rom lehnte jedoch ab, da man Karthago weiterhin in wirtschaftlicher Abhängigkeit halten wollte.
Eingetragen von WDPG am 23.04.2009 um 11:31 Uhr
Er senkte die Steuern, um die Wirtschaft anzukurbeln.
Eingetragen von Scifi am 23.04.2009 um 11:31 Uhr
Aha, das waren also die Maßnahmen die er setzte. Wusste bisher nicht wirklich was er getan hat nur das es fruchtete. Außerdem bekämpfte er ja noch die Korruption, auch eine richtige Maßnahme.
Eingetragen von WDPG am 23.04.2009 um 11:47 Uhr
... durch die er sich viele Feinde schuf, was letztlich zu seiner Vertreibung führte.
Eingetragen von Scifi am 23.04.2009 um 11:50 Uhr
Stimmt, aber für den Staat Karthago waren sie richtig. Ihm selbst brachten sie eigentlich nur Probleme und schließlich sein Ende.
Übrigens waren auch seine Tätigkeiten im Osten gar nicht so uninteressant.
Eingetragen von WDPG am 23.04.2009 um 11:56 Uhr
Es lag wohl auch an der persönlichen Feindschaft zwischen den Familien von Hannibal und der des Scipio....
Die Väter beider Feldherrn der an der Schlacht bei Zama 202 v.Chr. beteiligten, fielen und die jungen Söhne waren Augenzeugen und sannen auf Rache. Insbesondere Scipio der Jüngere hatte Rachedurst gegen Hannibal...kam eben im TV.
lG
Eingetragen von lorginn am 18.07.2009 um 22:55 Uhr
Da happert's aber mit der Chronologie: Begonnen hat bekanntlich alles mit dem 1. Punischen Krieg, an dem nur Hannibals Vater Hamilkar beteiligt war, aber nicht die Scipionen. Vater und Onkel von Scipio Africanus fielen in Spanien, als Hannibal in Italien war. Für eine persönliche Feindschaft sehe ich da keinen Anhaltspunkt. Im Gegenteil: Scipio Africanus gehörte zu den Gegnern des Plans, Karthago bereits im 2. Punischen Krieg zu zerstören.
Eingetragen von Scifi am 18.07.2009 um 23:02 Uhr
Langsam...ich schrieb lediglich, das die Söhne Augenzeugen waren vom Tot Ihrer Väter....der eine schwor Rom Rache...der andere dem Feldherrn seiner Zeit...Hannibal...stimmt es so?
Eingetragen von lorginn am 18.07.2009 um 23:05 Uhr
Das stimmt so überhaupt nicht. Hamilkar fiel zwischen dem 1. und dem 2. Punischen Krieg in Spanien in einem Gefecht gegen einen spanischen Stamm. Die Römer hatten damit überhaupt nichts zu tun. Ob Hannibal dabei war, weiß ich nicht.
Scipios Vater fiel 211, lange nach dem Ausbruch des 2. Punischen Krieges, in Spanien gegen die Karthager, jedoch nicht gegen Hannibal, der ja in Italien war. Der junge Scipio war da auch nicht dabei, sondern in Italien.
Eingetragen von Scifi am 18.07.2009 um 23:14 Uhr
Nein das stimmt nicht.
Scipio der Ältere war stark verwundet und sein Sohn hat Ihn aus dem Gefecht rausgehauen...danach ist dieser seinen Verletzungen erlegen?
Hamilkar fiel durch einen Bundesgenossen der mitten in der Schlacht die Seiten wechselte...Hannibal war anwesend.
Eingetragen von lorginn am 18.07.2009 um 23:19 Uhr
Sorry Korrektur...Scipio der Ältere wurde nur schwer verwundet und starb später in einer anderen Schlacht mit seinem Bruder an seiner Seite....
.)
Da kommt ja noch der Onkel dazu....also doch eine
Familienangelegenheit....
Eingetragen von lorginn am 18.07.2009 um 23:28 Uhr
Der Vater Scipios wurde in der Schlacht am Ticinus 218 gegen Hannibal verwundet und von Africanus gerettet. Gefallen ist er dann mit seinem Bruder 211 in Spanien - allerdings nicht in derselben Schlacht. Da war Africanus nicht dabei.
Woher haben Sie die Information, dass Hannibal in der Schlacht, in der sein Vater fiel, dabei war?
Eingetragen von Scifi am 18.07.2009 um 23:51 Uhr
Aus dem TV...zu sehen war die Szene als Hannibal am Lagerfeuer nach der Schlacht Rom den Kampf auf Leben und Tot schwur....
Eingetragen von lorginn am 19.07.2009 um 00:18 Uhr
Die Szene war Unfug. Geschworen hat er bekanntlich laut (von mir bezweifelter) antiker Überlieferung schon mit neun. Beim Tod seines Vaters ging es ja gar nicht um die Römer.
Eingetragen von Scifi am 19.07.2009 um 00:19 Uhr
Wie alt war Hannibal beim Tot seines Vaters?
Es könnte aber sein...das die Vettonen gedungene Verbündete Roms waren?
Eingetragen von lorginn am 19.07.2009 um 00:22 Uhr
Hannibal war etwa 17.
Das mit den Vettonen ist wohl Ihre Spekulation? Aber eine sehr unwahrscheinliche. Rom ignorierte Spanien weitgehend.
Eingetragen von Scifi am 19.07.2009 um 00:32 Uhr
Nein steht in Wikipedia...
Eingetragen von lorginn am 19.07.2009 um 01:01 Uhr
Nun dann habe ich entweder was falsch verstanden oder der Bericht im TV war doch net so gut....
Die Darstellungen waren Super diesmal zu mindestens.
Eingetragen von lorginn am 19.07.2009 um 01:04 Uhr
Das mag zwar nur Legende sein, aber ich finde es trotzdem erwähnenswert.
Dido (hieß doch so, odeR? Bitte entschuldigt falls ich sie falsch geschrieben habe) hatte doch die Gründer Roms wärmstens empfangen. Als sie sich dann aber von dannen schlichen, stach sie sich ins Herz und schwor Rache. Na ja, so oder so ähnlich...
Außerdem hatte Rom bis zur Eroberung des Hafens von Capua (?) gar kein Problem mit Karthago. Danach eigentlich auch nicht. Aber die Karthager mit Rom, weil sie ihre Interessen tangierten. Karthago hatte nicht mehr das 'Handelsmonopol' im Mittelmeerraum und das passte ihnen nicht.
Als Karthago dann Sagunt eroberte war es vorbei mit der Freundschaft. Obwohl das vom Vertrag her eigentlich völlig legal war. Aber Sagunt war mit Rom verbündet und das reichte ihnen wohl.
Nach dem ersten punischen Krieg sollte Karthago lange an den Zahlungen bluten, taten sie aber nicht. Sie erholten sich rasch. Das gefiel den Römern nicht. Und nach dem 2. hatten sie wohl Angst dass sie sich nochmal aufrappeln könnten und um dem vorzubeugen löschten sie die Stadt eben im 3. Krieg ein für alle Mal aus.
Interessanter Weise war genau diese Stadt später mit ein Grund für den Untergang Westroms. Da sie dessen Kornkammer darstellte und als sie sie verloren konnten sie das nur schwer verschmerzen...
Tja, so kanns kommen. Aber es war klar dass Rom tollwütig reagieren würde. Ich weiß nicht ob Karthago das nicht auch an seiner Stelle gemacht hätte. Mit Rom war nicht zu Spaßen, die kannten keine Gnade. Wenn die sich was in den Kopf gesetzt haben, haben sie es durchgezogen. Also wäre der einzige Ausweg die endgültige Vernichtung der jeweils anderen Stadt gewesen...
Ich hoffe ich habe da jetzt nichts durcheinander gebracht. Aber meiner Ansicht nach war so ein Ausgang unausweichlich.
Ganz unerheblich ob da einer seinem Vater Rache schwor (was wie Scifi ja bereits sagte lange vorher geschehen ist).
LG Phigo
Eingetragen von Phigo am 22.07.2009 um 09:41 Uhr
Tut mir leid, aber da hast Du sehr wohl einiges durcheinandergebracht.
Die Beziehungen zwischen Rom und Karthago waren bis ins 3. Jhdt. hinein gut gewesen, noch im Krieg gegen Pyrrhos hatte man zusammengearbeitet. Echte Konfliktpunkte gab es nicht: Karthago war auf die Seeherrschaft im westlichen Mittelmeerraum aus, Rom auf die Herrschaft über Italien. Capua war von Rom nicht erobert worden, sondern im 1. Samnitenkrieg hatte die Stadt um römischen Schutz gegen die Samniten angesucht und war dadurch zu einem römischen Bundesgenossen geworden, aber autonom geblieben.
Kritisch wurde das Verhältnis erst, als Rom ganz Italien kontrollierte und einen begehrlichen Blick auf das reiche Sizilien warf, das von den Karthagern als ihre Einflusssphäre betrachtet wurde. Wahrscheinlich gab es sogar einen ausdrücklichen Vertrag darüber, aber das ist nicht ganz sicher. Kriegsgrund war der Streit um Messana auf Sizilien: Aus Italien stammende Söldner, die Mamertiner, hatten die Stadt besetzt, die männlichen Einwohner massakriert und machten es sich mit den Frauen gemütlich. Sie führten gegen Syrakus Krieg, gerieten aber in Schwierigkeiten und baten die Karthager um Hilfe, die auch halfen, aber dafür eine Garnison in der Stadt ließen. Die Mamertiner baten die Römer gegen die Karthager um Hilfe, und die Römer sagten zu und besetzten die Stadt, wobei sie den karthagischen Kommandanten gefangennahmen und somit seine Männer zum Aufgeben zwangen. Dass die Karthager das als feindlichen Akt betrachteten, war klar. Die römische Rechtfertigung war auch hochgradig fadenscheinig: Sie wären den Mamertinern zu Hilfe gekommen, weil diese aus Italien waren und Rom alle Italiker schütze. Kurz gesagt: Die Römer wollten Sizilien, ganz einfach, ihnen wäre jeder Kriegsgrund recht gewesen.
Saguntum in Spanien wurde erst 219 von Hannibal erobert und war Grund für den Ausbruch des 2. Punischen Krieges.
Eingetragen von Scifi am 22.07.2009 um 12:31 Uhr
Tut mir Leid.
Habe ich nie bestritten. ;)
Okidoki.
Aber irgendeine Stadt haben die Römer erobert die einen Hafen hatte und das hat Karthago nicht gefallen => Interessenkonflikt.
Gut, da hat mein Hirn wohl ausgesetzt. Dass das Hannibal war, weiß ich doch. :D
LG Phigo
Eingetragen von Phigo am 22.07.2009 um 13:37 Uhr
Keine Ahnung, was Du meinen könntest. Messana hat einen Hafen.
Ansonsten würde mir nur Tarent einfallen, dessen Eroberung Pyrrhos auf den Plan rief, aber gegen Pyrrhos unterstützten die Karthager die Römer sogar ein bisschen.
Eingetragen von Scifi am 22.07.2009 um 14:09 Uhr
Epoc 4/09 schreibt dazu Folgendes:
'...doch berührten sich karthagische und römische Interessen kaum: Während Rom voll und ganz mit seiner Expansion auf dem italischen Festland beschäftigt war, konzentrierte sich Karthago auf den Seehandel... Das änderte sich, als Rom 272 v. Chr. den wichtigsten Hafen Unteritaliens in seine Gewalt brachte. Rom hatte den äußersten Punkt seiner Expansion erreicht - und das Mittelmeer rückte in den Mittelpunkt seines Großmachtbestrebens...'
LG Phigo
Eingetragen von Phigo am 22.07.2009 um 17:33 Uhr
Ja, dieser Hafen war Tarent. Von nun an richtete Rom seinen Blick auf Sizilien.
Eingetragen von Scifi am 22.07.2009 um 17:35 Uhr
Nur eine kurze Frage für die ich keinen neuen Thread aufmachen möchte:
Weiß jemand was mit den Truppen Hannibals in Italien passiert ist als er nach Afrika zurückkehrte?
Eingetragen von burli am 23.08.2011 um 02:58 Uhr
Als Söldnerheer löste es sich relativ schnell auf, als Hannibal nach Karthago zurück berufen worden war. Aber bei Zama waren auch noch eine ganze Menge Italien-Veteranen mit dabei.
VG
Christian
Eingetragen von 913Chris am 23.08.2011 um 09:44 Uhr
vielen dank :)
Eingetragen von burli am 23.08.2011 um 18:42 Uhr